Um die Entwicklung von Kindern in den ersten Lebensjahren optimal zu unterstützen, braucht es in der Schweiz eine systematische Koordination der Angebote und einen Erfahrungsaustausch unter den Akteuren im Frühbereich: Angebote, Institutionen und Massnahmen müssen vernetzt sein, damit Betreuungsketten nicht unterbrochen werden. Familien sollen dadurch bereits ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft kontinuierlich begleitet werden können. Das wirkt sich auf zahlreichen Ebenen positiv aus.

Belastende Situationen

Die erste Zeit als Familie ist vulnerabel und kann belastend sein. Häufig sind Familien in dieser Phase auf sich alleine gestellt. Dass grosse Herausforderungen und Schwierigkeiten ihren Alltag prägen, wird oft erst beim Schulstart der Kinder sichtbar. Einem ungünstigen Start ins Leben folgt meist ein holpriger Schuleintritt. Um Kinder und Familien individuell zu begleiten gilt aber: je früher, desto erfolgreicher und günstiger.

Notwendige Koordination

Rund um die Geburt stehen die Familien in Kontakt mit Hebammen, Ärzten und Kinderärztinnen. Nach den ersten Monaten verschwinden viele Kinder und Familien jedoch wieder aus dem Fokus der Fachpersonen. Jeder Kanton bietet zwar Adressen zur Unterstützung von Familien mit Kindern im Vorschulalter. Diese Angebote sind jedoch häufig nur lose miteinander vernetzt. Dies hat zur Folge, dass die Betreuungskette vielfach unterbrochen wird. Es passiert auch, dass Angebote konkurrenzieren oder parallel finanziert werden. Deshalb fördern wir eine bessere politische Verankerung der familienzentrierten Vernetzung in der Schweiz und setzen uns auf nationaler Ebene für ein übergreifendes Miteinander von regionalen und lokalen Institutionen und Akteuren ein.

Wichtige Ressourcen

Die familienzentrierte Vernetzung aller Fachpersonen und Angebote rund um die frühe Kindheit wirkt sich positiv auf die körperliche und mentale Entwicklung der Kinder aus. Zudem stärkt sie die Ressourcen der Eltern und hilft mit, soziale Netze auszubauen. Dank dem Wissens- und Erfahrungsaustausch der Institutionen und Fachleute wird zudem die Qualität der Angebote in der frühen Kindheit verbessert – was wiederum die Kosten im Sozial-, Bildungs-, Gesundheitsbereich senkt.