Kinder sollen gesund und in einem stabilen Umfeld aufwachsen können, Familien bedürfnisorientiert unterstützt werden. Damit dies gelingt, braucht es eine koordinierte interprofessionelle Vernetzung. Konkrete Ziele und Aufgaben rund um die Vernetzung im Bereich frühe Kindheit bilden eine solide Arbeits- und Argumentationsgrundlage.

Beschrieb

Im Rahmen des Projekts Cocon ist als zentraler Baustein ein Argumentarium für die familienzentrierte Vernetzung entstanden. So werden Fachpersonen und Institutionen einerseits und die Politik andererseits mit spezifischen Argumenten versorgt.

In Zusammenarbeit mit Fachpersonen wurde ein Wegweiser erarbeitet welcher aufzeigt, mit welchen Schritten man eine bessere Vernetzung der Angebote erreichen kann. Der Wegweiser richtet sich an Institutionen und Akteure aus dem Bereich der frühen Kindheit und bietet als eine Art Checkliste verschiedene Informationen und Checklisten zur Implementierung der familienzentrierten Vernetzung in den Gemeinden, Städten und Kantonen.

Beispiele aus der Praxis ergänzen den Wegweiser und zeigen Beispiele aus Gemeinden, Städten und Kantonen auf. Zudem tragen Kommunikations- und Public Affairs-Aktivitäten dazu bei, die folgenden Ziele zu erreichen:

  1. Die Prozesse zur Umsetzung der familienzentrierten Vernetzung sind vereinfacht und regen viele Akteure und Stellen an.

  2. Die Fachwelt ist für das Thema sensibilisiert und hat ihr Wissen gestärkt. Die Politik ist überzeugt, dass sich familienzentrierte Vernetzung auszahlt. Als Zwischenziel sollen aktuelles Wissen und Argumente zur frühen Kindheit und zur familienzentrierten Vernetzung verbreitet werden. 

  3. Der Wissensaustausch und das gegenseitige Lernen zwischen den verschiedenen Akteuren sind gestärkt.

Ziele für Kinder und Familien

  • Familien in belastenden Lebenssituationen werden frühzeitig und systematisch erkannt und nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt.

  • Fachpersonen verhalten sich wertschätzend, partnerschaftlich und fokussieren auf vorhandene Ressourcen. So werden Stigmas vermieden.

  • Eine sichere Eltern-Kind-Bindung und -Interaktion wird gefördert.

  • Kinder erhalten eine gute Basis, um sich bestmöglich zu entwickeln und die Chance auf ein gesundes Leben zu haben.

  • Das psychosoziale Wohlbefinden und die Gesundheit von Eltern und Familien in belastenden Lebenssituationen sind zentral.

  • Familien werden in ihrem Selbstvertrauen gestärkt.

  • Bedarfsgerechte und bedürfnisorientierte Unterstützung fördert die Chancengleichheit auf vielen Ebenen.

  • Kindesschutzmassnahmen werden weniger nötig.


Familien begleiten und unterstützen

Eltern profitieren am meisten von Erfahrung und Wissen der Fachpersonen, wenn ihre Potenziale erkannt werden. Nebst bedarfsgerechten Angeboten sind deshalb auch viel Beziehungsaufbau und -pflege mit den Familien wichtig, um die Familiensituation individuell einschätzen zu können.

  • Für die Kinder: Gleiche Chancen und eine gesunde Entwicklung.

  • Für die Familien: Ein gesunder und sozialer Umgang auf dem individuellen Familienweg.

  • Für die Zukunft: Gleiche Bildungschancen für alle Kinder.

  • Für alle: Gerechtigkeit auf gesundheitlicher und sozialer Ebene.

Ziele für Fachpersonen

  • Die Fachpersonen sind kompetent und gut ausgebildet, damit sie bei Familien die ersten Anzeichen einer belastenden Lebenssituation frühzeitig erkennen und diese mit ihnen thematisieren können.

  • Alle Fachpersonen verfügen über ein Netzwerk weiterer Expertinnen und Experten, welche sie bei komplexeren Fällen unterstützen oder an welche sie die Familien weitervermitteln können.

  • Fachpersonen aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Integration sollen sich auf lokaler Ebene kennen. So können sie im direkten Austausch mit den Familien auf die bestehenden Angebote aufmerksam machen und vermitteln.

Aufgaben der Akteure

  • Alle relevanten Angebote in der Region werden miteinander vernetzt.

  • Mögliche Netzwerkpartnerinnen und -partner für die Angebote und den spezifischen Bedarf, sowie zuweisende Fachpersonen und Institutionen sind auf die Bedeutung der familienzentrierten Vernetzung sensibilisiert.

  • Der niederschwellige Zugang, vor allem durch aufsuchende Angebote, wird abgesichert.

  • Passgenaue Hilfen und deren Vermittlung an Familien mit Unterstützungsbedarf laufen über eine zentrale Stelle.

  • Prävention, Gesundheitsförderung und -kompetenz bei Familien stärken ist zentral.

  • Familien in belastenden Lebenslagen werden längerfristig und mit passenden psychosozialen Angeboten unterstützt und begleitet.