Viele Familien fallen nach den ersten Routine-Gesundheitskontrollen des Babys und der Mutter aus dem Fokus der Fachpersonen. Individuelle Bedürfnisse werden so oftmals erst beim Kindergarteneintritt wieder sichtbar. Das akzentuiert sich, wenn diese Familien keine Kita, Spielgruppe oder ähnliche Angebote nutzen.

Beim Eintritt in den Kindergarten können die Unterschiede in der Entwicklung und in den Entwicklungschancen bereits gross sein, was zu ungleichen Startbedingungen für die Kinder führt.

Im Zusammenspiel zwischen Gesundheit und Bildung zeigt sich: Je höher der Bildungsabschluss der Eltern ist, desto besser ist in der Regel das Einkommen. Dies überträgt sich oft auf die Gesundheit des Kindes. Wächst hingegen ein Kind in einem ungünstigen Umfeld auf, kann sich später im Leben das Armutsrisiko erhöhen.

Schwere, langanhaltende Belastungen, emotionale Vernachlässigung und das Fehlen einer anregenden Umgebung in dieser Lebensphase haben negative Auswirkungen auf das weitere Leben des Kindes. Alle Familien bringen jedoch auch Ressourcen mit, welche es zu stärken gilt.

Familien in belastenden Situationen mit Kindern im Vorschulalter werden heute in der Schweiz zu wenig unterstützt. Das muss sich ändern. Die Begleitung von Familien muss verstärkt werden, um frühzeitig zu erkennen, welche Unterstützung und Hilfe sie benötigen, und wo sie sie erhalten können. Dies verringert ungleiche Startbedingungen bei den Kindern, verhindert oder reduziert Entwicklungsdefizite und fördert die Chancengerechtigkeit.